Im Gespräch mit Bestsellerautor Marc Elsberg: Ist die Realität eine haarsträubende Erfindung?
Shownotes
In Krisenzeiten blühen Verschwörungstheorien. Gerade in Zeiten von Corona ist dieses Phänomen wieder besonders virulent. Es sieht so aus, als ob viele Menschen in unsicheren Zeiten versuchen, Halt in Konstruktionen, in Erzählungen, Erklärungsmodellen zu finden, die aus der Sicht der Vernunft haarsträubend sind. Wie die Figur von Astrid Lindgren machen sie sich die Welt „widdewidde wie sie ihnen gefällt“. Das Problem dabei ist nur: viele Menschen, die sich gerade ihre eigene Welt schaffen, neigen weniger zum Trällern – sie verbreiten krude Verschwörungstheorien, organisieren Demonstrationen gegen staatliche Maßnahmen, lassen auf ihren Foren Gewaltaufrufe zu und sind – politisch gesehen – eine ziemlich inhomogene Gruppe mit „beträchtlicher ideologischer Flexibilität“ (Politikwissenschaftlerin Julia Ebner). In den USA ist es die Bewegung QAnon, die seit 2017 zum Sammelbecken der Verschwörungstheoretiker geworden ist – und sie findet auch zunehmend in Europa mehr und mehr Zulauf. Doch wie sollen Demokratien mit diesen Menschen umgehen? Wenn jegliche staatliche Anordnung als Angriff auf persönliche Freiheitsrechte gewertet wird, wenn sachliche Argumente schlicht ignoriert werden, dann wird das mit dem demokratischen Diskurs ein bisserl schwierig. Wir möchten diese schwierigen Fragen mit einem meisterhaften Geschichtenerzähler diskutieren: dem Bestseller-Autor Marc Elsberg.
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